Mit einer farbig bebilderten Jubiläumsausgabe, einem neu entworfenen Logo und besonderen Preisen wurde das zehnjährige Bestehen des Wettbewerbs gefeiert.
Am 26. Juni 2025 fand die Preisverleihung zum 10. Wettbewerb „Lyrik am Effner“ in gewohnt feierlichem Rahmen statt und gab Anlass zu einer Zwischenbilanz.
Wie üblich waren im Vorfeld Themenfelder vorgegeben, zu denen die Schülerinnen und Schüler Gedichte erstellen konnten. Heuer waren dies:
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- effnergy
- Metamorphose
- Hitze
- *tauchen
- über-mut
Aus den ca. 210 eingereichten Gedichten wählte die Jury bestehend aus Rita Klumpp, Anh Duy Nguyen und Martina Notz insgesamt 36 Werke aus, die in die Anthologie aufgenommen wurden. Illustriert wird die Sammlung durch künstlerische Arbeiten von Schülerinnen und Schülern. Die acht Jahrgangsstufensieger konnten zusammen mit neun weiteren Vortragenden ihre Gedichte vorlesen und erhielten als Preise Schreibutensilien, Veranstaltungs- und Buchgutscheine sowie Buchpreise. In diesem Jahr wurde aus Anlass des Jubiläums zudem allen Anthologieaufnahmen ein Schlüsselanhänger überreicht und alle Siegerinnen und Sieger erhielten ein T-Shirt. Darauf abgedruckt ist jeweils das von den Schülerinnen Emma und Lena Luis entworfene Logo, das sich auch auf dem Cover der Anthologie befindet.

Eröffnet wurden die Feierlichkeiten mit einer brillanten lyrischen Begrüßung durch Herrn Mareis – eigens zum 10-jährigen Jubiläum verfasst und in gewohnter Bravour rezitiert, aber außer Konkurrenz, da der Wettbewerb ja nur für die Schülerschaft ausgeschrieben war. Deshalb wurde unserem Direktor der Preis von Schulkater Rudi in Form von außergewöhnlicher Zuneigung während der ersten Hälfte der Veranstaltung überreicht.

Weitere Bereicherungen der Veranstaltung waren die Präsentation der Kunstwerke, ein Videoclip, der im Kunstunterricht der 7. Klasse von Margit Meyer entstanden ist (Lucas Baierl, Rana Medharametla und Jakob Scheck), sowie ein musikalisches Rahmenprogramm, das durch Maximilian Zhang (Flügel), Samuel Hauger (Flügel), Isabell Siller (Violine), Quentin Le Pape (Violine), Benjamin Stibi (Violoncello) unter Betreuung von Gudrun Forstner und Gudrun Huber präsentiert wurde.
Wir gratulieren den diesjährigen Siegerinnen und Siegern:
Franziska Nörpel (5. Klasse) mit „Selkys“
Annika Hofmeister (6. Klasse) mit „Eines Tages am Meer“
Daniel Obermaier (7. Klasse) mit „Unterwegs im Wunderland“
Agnes Eberle (8. Klasse) mit „Maskenspiel“
Katharina Joas (9. Klasse) mit „Ikarus lachte“
Raphael Mitsakos (9. Klasse) mit „Über-Mut“
Pia Schmid (11. Klasse) mit „Metamorphosen des Erwachsenwerdens“
Lavinia Dunga (12. Klasse) mit „Der Parasit“
Das 10-jährige Jubiläum gibt auch Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen und dabei eine kleine Zeitreise vorzunehmen:
Gegründet wurde das Projekt 2015 durch das Team Tom Spiegelhauer, Rita Klumpp und Martina Notz. Nach dem Weggang von Herrn Spiegelhauer wurde die Jury zunächst von Jessica Beurer und jetzt von Anh Duy Nguyen wieder vervollständigt.
Seit der erstmaligen Ausschreibung 2015 wurden von unseren Schülerinnen und Schülern rund 1500 Gedichte verfasst und abgegeben, wovon 338 den Eingang in Anthologien geschafft haben, also öffentliche Werke geworden sind. Da diese jederzeit käuflich erworben werden können, sind sie somit zu Literatur der Gegenwart geworden und könnten in das gesamtgesellschaftliche Gedächtnis eingehen.
Die erste Ausgabe bestand nur aus den lyrischen Texten, ab der zweiten waren bereits Illustrationen integriert, die im Kunstunterricht entstanden sind. In den letzten drei Ausgaben ist zudem ein Vorwort enthalten, das ebenfalls Aufschluss über die gesellschaftlichen Entwicklungen gibt. Hier werden die immensen Umwälzungen in der Gesellschaft in den letzten Jahren erkennbar, die sich natürlich auch in den Gedichten der jungen Lyrikerinnen und Lyriker spiegeln. Die unbestreitbar belastende Gegenwart hat die jungen Menschen offensichtlich genauso wie z.B. in der lyrisch produktionsreichen Phase der Jahrhundertwende veranlasst, ihren Sorgen und Gedanken durch das Verfassen eines Gedichtes Ausdruck zu verleihen. Dass Lyrik auch heute noch ein Weg sein kann, Erlebnisse, Sorgen und Ängste zu verarbeiten, stimmt genauso positiv wie die Tatsache, dass eine sehr hohe Anzahl der Gedichte trotz der ständigen Präsenz negativer Nachrichten fröhlich und unterhaltsam ist.
Die farbig bebilderte Jubiläumsausgabe ist für 5,00 € an der Schule und später zum Preis von € 8,95 im Online-Handel erhältlich.
Wir danken allen Spendern, die uns bereitwillig Preise zur Verfügung gestellt haben. Zudem sind wir dankbar für die jahrelange Unterstützung und gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Fachschaften Deutsch, Kunst und Musik sowie die großzügige Budgetierung durch Herrn Mareis, ohne die die Herausgabe einer Anthologie nicht möglich wäre. Der größte Dank gilt selbstverständlich allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, die durch ihr Engagement zum Erfolg des Lyrikwettbewerbs beigetragen haben. Wir freuen uns auf hoffentlich weiterhin rege Teilnahme am Wettbewerb.
Der „Lyrik am Effner“ zum 10-jährigen Geburtstag
Seid gegrüßt, ihr treuen Hörer von Gedichten,
Musik, Begrüßungen und sonstigen Geschichten.
Seid gegrüßt, ihr Menschen an den Tasten,
Geiger, Cellisten, ihr Musik-Enthusiasen.
Seid gegrüßt, ihr Meister des Bildes, das bunt,
Nur fürs Auge und ganz ohne Mund
Das Dunkel erhellt wie in der rettenden Stund.
Seid gegrüßt, ihr Checker vom stets starken Strom,
Vom Licht und vom Soundcheck,
Habt dank für den Ton, ihr da hinten am Thron.
Seid gegrüßt Klumpp, Notz und Nguyen, denn
Wenn ihr nicht wärt, bliebs ungehört
Und die Stille bliebe ungestört heraufbeschwört.
Ich schwör, wie schön, dass ihr uns angehört.
Seid gegrüßt, ihr mutigen Poet*innen,
Die ihre Botschaften singen,
Die Wörter auswringen,
Licht ins Herz hineinbringen,
In die Hände eindringen,
Und zum Applaus uns dann zwingen.
Herzlichen Glückwunsch, du „Lyrik am Effner“,
Du machst kein auf Chef hier und bist trotzdem der Öffner
Der Ohren und Herzporen,
Seit 10 Jahren schaffst du, dass die Autoren,
Die von den Juroren und Editoren erkoren,
Den Weg in das Heft und auf die Bühne hier schaffen –
Und stolz allen Affen, die blaffen,
Unfrieden schaffen und Waffen raffen,
Den Spiegel vorhalten und statt eiskalten faustgeballten Gletscherspalten
Die Liebe entfalten.
Sei gegrüßt, oh Lyrik, du Prächtige,
Niemals verächtlich und keinesfalls schmächtige,
Du wuchtiger Vers, der uns Menschen ermächtigt,
Glück zu empfinden, das übernächtigt,
Und Dinge zu sagen, die die Affen nicht verstehen,
Weil sie nur glauben, was sie sehn.
Denn wo gesungen wird, da lass dich nieder,
Weil böse und törichte Menschen kennen keine Lieder und Gedichte.
Drum seid uns willkommen, Ihr Lauscher der Reime,
Sie öffnen für uns die Welt, die geheime.
Ja, seid uns willkommen, ihr Lauscher der Kunst,
Und kauft unser Heft, es ist fast umsunst.
Genug nun der Rede, ich bin ja kein Lump,
und gebe das Wort jetzt an die liebe Frau Klumpp.
V2: Genug nun der Rede, oder aber und wenn / ich gebe das Wort an den lieben Herrn Nguyen.
Das Lyrikteam – Rita Klumpp, Anh Duy Nguyen und Martina Notz