Kann man über der hell leuchtenden Stadt München Sterne beobachten? Wir, die Schülerinnen und Schüler des Wahlunterrichts Astronomie, waren skeptisch und wollten die Antwort herausfinden. Schnell war die Führung „Münchner Sternstunden“ bei der Volkssternwarte gebucht. Die Anreise mit der S-Bahn verlief wie geplant, aber die Fahrt mit einem Außenlift über einen Baustellen-Gerüstturm in den 3. Stock der Sternwarte war abenteuerlich.
Die Führung begann im Ausstellungsraum zum Sonnensystem. Dort erklärte ein Mitarbeiter der Sternwarte mithilfe verschiedener Modelle den Aufbau und die Entwicklung des Sternsystems. Vieles wusste unsere Gruppe schon. Doch erstaunt waren wir, als ein mehrere Kilogramm schwerer Meteorit durch die Reihen gereicht wurde. Alle konnten den außerirdischen Gesteinsbrocken, der wahrscheinlich aus dem Asteroidengürtel stammt und vor über 4 Milliarden Jahren in der Frühphase des Sonnensystems entstanden ist, einmal in den eigenen Händen wiegen. Danach ging es auf die Dachplattform zu den Observatorien. An diesem Abend, dem 17. Januar, hatten wir auf ein besonderes astronomisches Ereignis gehofft: Mars in Opposition zur Sonne, ergänzt durch die Gasplaneten Jupiter und Saturn. Leider blieb der Himmel bewölkt. Trotzdem lohnte sich ein Blick durch das große Teleskop (für Astro-Fans: ein 18 cm Refraktor mit 3 m Brennweite). Dabei erläuterte ein weiterer Mitarbeiter die Praxis der Himmelsbeobachtung und gab Tipps für die günstigsten Zeiten, um den Mond und die Planeten zu observieren. Eine Vorstellung im Planetarium über Sternbilder und Himmelsereignisse zu verschiedenen Jahreszeiten rundete den Abend ab.
Das passende Andenken fanden wir im Shop der Sternwarte: kleine Bruchstücke eines Meteoriten aus dem „Campo del Cielo“ (Feld des Himmels) in Argentinien. Vermutlich ist er dort vor 4000 bis 6000 Jahren eingeschlagen. Jedes Bruchstück ist somit der Rest einer Sternschnuppe, die in der Erdatmosphäre verglühte und der bis zum Boden gekommen ist – also ein Glücksbringer aus dem All 😉
Schülerinnen und Schüler des WU Astronomie und Frau Klumpp