Normalerweise ist der Dienstag nach den Allerheiligenferien der Tag, an dem Polonaisen durch das Schulhaus ziehen, Sitzblockaden viele Schüler*innen zu einer verlängerten Pause zwingen und laute Musik durchs Effner schallt. Heuer ist das anders, heuer dröhnt der Bass coronabedingt vom Amperufer herauf und erinnert die Schule daran, dass auch die diesjährige Q12 voller Euphorie ihre Seminararbeitsabgabe zelebriert. Während Tobias Patzelt demonstrativ seine gigantische Bluetooth-Box übers Gelände eskortiert, schaut man den ganzen Vormittag über in gutgelaunte Oberstufengesichter. So manche Nachtschicht, vor allem in den letzten Ferientagen, war wohl nötig, sodass neben Erleichterung auch Müdigkeit zu erkennen ist. Die Seminararbeitsabgabe ist die erste große, wirklich merkliche Hürde hin zum Abitur. Es ist nach einjähriger Seminarlaufzeit und rund sieben Jahren Gymnasium einer der letzten Schritte im Schulleben und zugleich der erste hin zum Studentendasein – bei den meisten hier werden vermutlich noch so einige schriftlichen Hausarbeiten folgen.
In der sechsten Stunde erwarten Herr Mareis, Frau Limpert-Deser und Frau Töszér die Zwölftklässler*innen im Parkettbereich und sammeln alle Arbeiten ein. Sie verteilen die 136 Dokumente an die Kursleiter*innen, die sich in den nächsten Wochen mit den mehrseitigen Ausführungen ihrer Schüler*innen befassen dürfen. Während der Wartezeit nervöse Blicke bei einigen – ein einzelner Seminarteilnehmer ist bisher nicht aufgetaucht. Ganz am Ende dann das Aufatmen bei der OSK und den besorgten Freunden – der junge Mann betritt sichtlich übermüdet den Raum und in einer Punktlandung gibt er die letzte noch fehlende Arbeit ab. Auch er lässt sich symbolisch die Hand abstempeln: Eingegangen 9. Nov. 2021.
Den Nachmittag haben die Oberstufenschüler*innen zum Feiern frei bekommen, angestoßen wird gemeinsam am Karlsfelder See. Herzlichen Glückwunsch an den diesjährigen Abschlussjahrgang im Namen der Schule!
J. Beurer, Effner-Welt