Projekt Sporthallensanierung

10.4.21 – 22.00 Uhr: Ein Securitas-Mitarbeiter entdeckt auf seinem Kontrollgang ums Effner-Schulgelände zufällig (Kondens?)Wasser an den Fenstern der Sporthalle. Das Seltsame daran: Die Duschen befinden sich auf der anderen Seite des Traktes. Sicherheitshalber erfolgt eine Meldung an die Polizei und unser geplagter Hausmeister, Manfred Puschner, nimmt sich spät abends der Sache an. Der mitternächtliche Schreck war groß – tatsächlich war nicht nur der Boden einiger einzelner Räume vom Wasser bedeckt, auch der Hallenboden stand unter Wasser. Dabei muss man verstehen, wie dieser aufgebaut ist: Unter dem normalen Linoleum-Belag befindet sich eine aufwendige Holzkonstruktion, der sog. Schwingboden mit Hohlräumen, der Flexibilität und Federung ermöglicht. Darunter wiederum eine Schicht Teerpappe, bevor erst der richtige Untergrund folgt.

Der Übeltäter im Überschwemmungsfall: Ein geplatztes Ventil in den Duschkabinen, natürlich hinter der Wand. Hausmeisterkollege Herrmann Matzke berichtet: „Nachts setzt zum Schutz vor Legionellen eine automatisierte Spülung der Duschen mit sehr heißem Wasser ein. Da das Ventil geplatzte war, stoppte der Wasserlauf nicht von selbst. Das Wasser lief somit hinter den Wänden in den Sporttrakt bzw. in die Halle. Bis drei Uhr morgens pumpte daraufhin die Feuerwehr nach Abstellen des Haupthahns die Halle an der Oberfläche leer. Zu den darunterliegenden Bodenschichten konnte allerdings nicht vorgedrungen werden.

April bis September: Nun erfolgt eine lange Phase der organisatorischen, bürokratischen und finanziellen Fragestellungen. Das Landratsamt, Gutachter, Versicherungen und Firmen werden im Prozess rund um die Sporthallensanierung gehört und einbezogen. Zudem werden Folien im Übergang zwischen Haupt- und Sporttrakt angebracht, die den restlichen Gebäudeteil vor evtl. Schimmelbildung und -verbreitung schützen sollen.

Ca. Anfang September: Die Demontagearbeiten beginnen: Zunächst wird die den Schüler*innen nur allzu bekannte Hallenoberfläche abgetragen, dann die Holzbodenkonstruktion, abschließend muss auch die Bitumenschicht darunter entfernt werden, sodass der Untergrund trockengelegt werden konnte. Erst danach konnte die Verlegung des neuen Bodens, ebenfalls als schwingender Untergrund, durch die Firma Haro, die spezialisiert auf die Verlegung von Sportböden ist, erfolgen. Aktuell fehlt dem neuen Hallenbelag noch die Lineatur, worum sich in den nächsten Wochen ein Bodenmaler kümmern wird.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden nicht nur die problematischen Ventile in den Duschkabinen erneuert, sondern auch ein paar Modernisierungsarbeiten an der Lichtanlage vorgenommen, sodass der Effner-Sport jetzt nicht nur in hellerem Licht erstrahlt, sondern auch grüner. Herrmann Matzke rechnet vor: Eine Halle hatte pro Stunde bislang einen Stromverbrauch von etwa 7,8 kW. Dank der neuen LED-Lampen, die die alten Lichtröhren ersetzen, ist es heute nur noch circa ein Drittel.“ Bei drei Hallensegmenten gilt derselbe Wert also nun für die gesamte Fläche. Zudem sind die neuen Leuchten turniertauglich, da sie deutlich heller strahlen. Und intelligent scheinen sie auch zu sein: Bei zunehmender Helligkeit von außen dimmt die Lichtanlage von selbst, um Energie zu sparen.

Wann die neue Halle genutzt werden kann, hängt noch ein bisschen von den coronabedingten Umständen ab. Aber Herrmann Matzke ist zuversichtlich, dass auch die Bodenbemalung und die letzten Konstruktionsarbeiten zügig über die Bühne gehen: „Ich hoffe, dass wir die Halle Anfang Dezember wieder nutzen können.“

Jessica Beurer, Effner-Welt

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Zuletzt überarbeitet am 21.11.2021