Spendenaktion für die Ukraine

Vor Mattscheiben sitzen wir und blicken seit Jahren in die Gesichter leidender Syrer, Palästinenser, Afghanen oder anderer Völker. Aber schon lange war der Schrecken der Kriegsrealität nicht mehr so nahe wie seit 24.2.22. Unsere Schüler:innen kennen Kriege genau wie wir nur aus Medien und Schulbüchern und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auch sie in Anbetracht der greifbar nahen Zerstörung, Heimatlosigkeit, Verzweiflung und Not emotional stark betroffen sind. Vielen Menschen dürfte es ergangen sein wie unseren Schüler:innen –  der tägliche Blick auf Social Media bringt Wut, Unverständnis, Lähmung und Hilflosigkeit mit sich.

Am letzten Tag kommen immer noch zahlreiche Spenden an.

Anna Höcherl und Linda Ziegler aus der 11. Jahrgangsstufe wollten jedoch nicht länger im Schockzustand verharren und so wuchs in den Faschingsferien innerhalb kürzester Zeit die Idee einer Spendenaktion am Effner. Gemeinsam mit Herrn Mareis und Verbindungslehrer Herrn Heusel wurde übers Wochenende eine Aktion ins Leben gerufen, die zeigt, dass die Welt auch ein solidarischer Ort sein kann. Für die ukrainische Kirche München organisierte die Gruppe eine einwöchige, schulinterne Spendenaktion, bei der eine Umzugsfirma mit kostenlosen Kartons aushalf.

Nach nur vier Tagen verzeichnete das Team von etwa 20 freiwilligen Helfer:innen ca. 150 Spender: Eltern, Schüler:innen, Lehrer:innen – wer etwas beitragen konnte, brachte vor Schulbeginn oder in der Mittagspause Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung, Spielzeug, Schlafsäcke, Decken, Medikamente und vieles mehr. Die ca. 50 Umzugskisten und Säcke mit gesammelten Artikeln wurden am Freitag, den 11.3.22 von freiwilligen Helfern ans AEZ Dachau gebracht, von wo aus sie von der ukrainischen Kirche in betroffene Grenzregionen geschafft werden.

Ob das Team am Ende dieser Woche zufrieden ist? Sehr sogar, lautet das einstimmige Fazit. „Ich hätte nicht gedacht, dass es überhaupt so viel werden würde“, freut sich Anna Höcherl. Deswegen bedankt sich das Team ganz herzlich bei allen Spender:innen und Helfer:innen.

Dass die Solidarität und der Handlungswille unserer Schüler:innen nach einer Woche nicht erschöpft ist, beweist das Team deutlich: Im Gespräch mit Henry Herrmann, Sophia Pillny und Anna Höcherl zeichnen sich bereits weitere Ideen, etwa erneute Spendenaktionen (dann auch für ankommende Flüchtlinge), Wohnungsbörsen oder ein Vortrag einer geflüchteten Ukrainerin für unsere Schule ab. Auf Wunsch der Gruppe soll an dieser Stelle außerdem auf die Homepage des Landratsamts Dachau verwiesen werden: Wer weiterhin auch privat helfen kann und möchte, findet dort die Möglichkeit, Unterbringungen, Versorgung und Betreuung anzubieten.

Den entsprechenden Link finden Sie und ihr hier:
https://www.landratsamt-dachau.de/soziales-aelter-werden-ehrenamt/ehrenamt/hilfsangebote-fuer-kriegsfluechtlinge-aus-der-ukraine/

J. Beurer, Effner-Welt

 

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Zuletzt überarbeitet am 16.03.2022