Interview mit Frau Gnadler, Organisatorin der Nikolausaktion am Josef-Effner-Gymnasium

Liebe Frau Gnadler, Sie haben dieses Jahr gemeinsam mit dem Wahlkurs „Sonne für Kinder“ und Frau Wellner die Nikolaus-Aktion organisiert. Was ist das genau?

 Frau Gnadler: Jedes Jahr zu Nikolaus haben alle, die zur Schulfamilie gehören, die Möglichkeit Schokonikoläuse für je zwei Euro zu erwerben, entweder für sich selbst oder um sie an Freunde innerhalb der Schule oder am ITG zu versenden. Sie können den Nikolaus entweder mit Absender verschicken oder anonym, was dann natürlich immer für großes Rätselraten sorgt, von wem der süße Gruß wohl kommen könnte.

Wann fangen Sie mit den Vorbereitungen an?

 Frau Gnadler: Dieses Jahr haben wir tatsächlich an einem sehr heißen Tag im Juli die erste Vorbestellung aufgegeben, um uns einen guten Einkaufspreis für die Nikoläuse zu sichern. Allerdings ist die Hauptarbeit natürlich ab Ende Oktober, wenn sondiert werden muss, wie viel Interesse in den einzelnen Klassen besteht, wie viele dann tatsächlich gekauft werden, ob die Lieferung rechtzeitig kommt und dann natürlich die Verteilung der Nikoläuse ansteht.

Wie viele Nikoläuse wurden dieses Jahr bestellt?

Frau Gnadler: In diesem Jahr waren es 147 Kartons zu je 12 Nikoläusen, also insgesamt 1764 Nikoläuse! Und alle waren am Schluss weg!

Bei wem bestellen Sie die Nikoläuse, um sicher zu gehen, dass die Schokolade fair gehandelt ist?

 Frau Gnadler: Wir bestellen über vivat, den Versandhandel des Sankt Benno Verlags, Leipzig, der ein Mitglied im Fairtrade Händlerbund ist.

Was bedeutet es für uns Schülerinnen und Schüler, wenn unser Schoko-Nikolaus ein FairTrade Siegel trägt?

 Frau Gnadler: Wir alle können so wenigstens ein kleines bisschen dazu beitragen, die Ziele des Fair Trade Handels zu unterstützen, auch wenn es nur ein Schokonikolaus ist.

Warum ist Ihnen fair gehandelte Schokolade so wichtig?

 Frau Gnadler: Jeder sollte für seine Arbeit einen fairen Lohn erhalten, der es ihm oder ihr ermöglicht, sich selbst und die Familie zu ernähren. Gerechtere Handelsstrukturen haben so oft Einfluss auf die gesamte Lebenssituation der Familien, ein Aspekt, der uns allen ein Anliegen ist.

Machen Sie mit der Nikolaus-Aktion auch Gewinn, und wenn ja, was geschieht damit?

 Frau Gnadler: Mit dem Gewinn der Nikolausaktion unterstützen wir unsere Patenkinder Mary, Lucy und Clara in Uganda und ermöglichen ihnen den Schulbesuch. So hilft ein Schokonikolaus sogar doppelt: den FairTrade Bauern und unseren Patenkindern in Uganda.

Was kann eine solche Spende bewirken?

 Frau Gnadler: Die Schule zu besuchen und eine gute Ausbildung zu erlangen ist überall auf der Welt wichtig, um die Grundlage zu schaffen, ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu führen. Es kostet ca. 600 Euro, um die Schulkosten für ein Kind ein Jahr lang zu decken und die Familien so weit zu unterstützen, dass sie es sich leisten können, ihr Kind zur Schule zu schicken. Mit diversen Aktivitäten im Schuljahr sammelt der AK Sonne das Geld für die Kinder und leitet es dann weiter an Support International.

Unsere Schule ist auf dem Weg FairTrade Schule zu werden, wie finden Sie das?

 Frau Gnadler: Eine tolle Idee, die wir natürlich gerne unterstützen.

Haben Sie noch weitere Ideen für Aktionen, an denen unsere Schule FairTrade Produkte anbieten könnte?

 Frau Gnadler: Am Sommerfest, beim Elternsprechtag oder bei diversen Elternabenden freut man sich immer über eine kleine Leckerei oder einen Kaffee – und ist das Produkt auch noch fair gehandelt, genießt man doppelt.

Zum Abschluss: Was ist Ihr ultimativer Tipp für übriggebliebene Schoko-Nikoläuse?

 Frau Gnadler: Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass ein Schokonikolaus tatsächlich keinen Abnehmer gefunden hätte! Aber sollte ein Nikolaus tatsächlich mal übrig bleiben, könnte ich mir vorstellen, dass Schokofrüchte eine leckere Idee für ein zweites Leben wären.

Danke für Ihre Zeit und das Interview!

 Marlene Vigl, 10e