CSU oder SPD, Grüne oder Linke, Freie Wähler oder FDP – oder doch eine andere Partei? Diese Frage stellten sich viele Schülerinnen und Schüler am Mittwoch, dem 10.10.2018, denn an diesem Tag fand am Josef-Effner-Gymnasium die Juniorwahl zur Landtagswahl 2018 in Bayern statt.
Das Ziel war es, eine Landtagswahl möglichst realitätsgetreu zu simulieren, um den Schülerinnen und Schülern den Ablauf einer Wahl näherzubringen, ihr Demokratiebewusstsein zu stärken und sie anzuhalten, dann später auch bei den „echten“ Wahlen ihre Stimmen abzugeben.
Wahlberechtigt waren die Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Jahrgangsstufe, in Summe 464 Personen. Organisiert wurde die Wahl an der Schule von Herrn Spiegelhauer, dem Fachbetreuer in Sozialkunde. Sein Wahlhelferteam bestand aus 13 Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse.
Die Wahl wurde am 01.10.2018 umfassend vorbereitet. So wurde eine Wahlurne mithilfe einer Anleitung gebastelt und „professionell“ mit Plomben und Siegeln verschlossen, um den regelkonformen Ablauf der Wahl sicherzustellen – wie bei den „regulären“ Wahlen. Auch wurden einige Plakate im Schulhaus angebracht, auf denen die Juniorwahl beworben und das Wahlsystem zur Landtagswahl erklärt wurden, um möglichst viele Personen für demokratische Wahlen und Demokratie allgemein zu gewinnen und eine hohe Wahlbeteiligung zu erzielen. Des Weiteren wurden die Wahlbenachrichtigungskarten, denen Informationen zu Wahlort und –zeit entnommen werden konnten, ausgefüllt und in den darauf folgenden Tagen verteilt.
Die Aufgaben der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer bestanden somit aus dem Anlegen des Wählerverzeichnisses, dem Ausfüllen der Wahlbenachrichtigungskarten und der Einweisung der Mitschülerinnen und Mitschüler in den Ablauf des Wahlakts (am Wahltag).
Am 10.10.18 war schließlich der „große“ Tag gekommen. Pünktlich um 8 Uhr wurde das Wahllokal im Raum 125 eröffnet, in dem bis 13 Uhr in bis zu zehn Wahlkabinen gewählt werden konnte. Zunächst wurden die Aufgaben verteilt, die daraus bestanden, vor dem Wahllokal die teils etwas nervösen Wähler zu beruhigen, dann im Lokal zu überprüfen, ob die Personen auch tatsächlich die „richtigen“ waren, was mittels Überprüfung des Personal- oder Busausweises erfolgte, und dann die Wahlzettel auszugeben, je einen für Erst- und Zweitstimme.
Die ersten Wähler erschienen bereits kurz nach Eröffnung des Wahllokals, um ihre Stimmen abzugeben, und so mancher Schülerin und so manchem Schüler waren die Aufregung und die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. In den ersten beiden Unterrichtsstunden kamen zunächst kleinere Gruppen von Wählerinnen und Wählern, wodurch es in dieser Zeit etwas ruhiger war. In der ersten Pause und zu Beginn der dritten Stunde herrschte jedoch so großer Andrang, dass sich einige Wählerinnen und Wähler gedulden mussten, bis eine Wahlkabine für sie frei wurde. Auch der Schulleiter Herr Mareis besuchte das Wahllokal, aber natürlich nicht, um zu wählen, denn das war an diesem Tag ja den Schülerinnen und Schülern vorbehalten.
Am Nachmittag wurden die Stimmen dann schließlich von Herrn Spiegelhauer und einigen Helfern ausgezählt, die Wahlniederschrift ausgefüllt und die Wahlkabinen abgebaut.
Die Wahlbeteiligung lag bei dem sehr erfreulichen Endwert von 79,31%, was zeigt, dass sich viele Schülerinnen und Schüler der Bedeutung demokratischer Wahlen und des Abgebens der eigenen Stimme bewusst und keineswegs politikverdrossen sind. Sie freuten sich, auch einmal bei einer sehr realistischen Wahlsimulation wählen zu dürfen, ihre Meinung zu zeigen und sich für das „richtige“ Wählen vorzubereiten. Das Feedback der Lehrkräfte fiel ebenfalls positiv aus. In den folgenden Sozialkundestunden wurde das Ergebnis im Unterricht aufbereitet und mit dem der Landtagswahl verglichen.
Maximilian Brücklmayr, 11Q7